Fast jeder Mensch nimmt sich des öfteren vor, endlich regelmäßig Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren oder einfach ein körperbewegteres Leben zu führen. Doch bei vielen hapert es bei der Umsetzung an der langfristigen Motivation.
Sogenannte „Wearables“, das sind vernetzte Computer, die am Körper getragen werden, um wichtige Körperfunktionen zu messen und zu dokumentieren, sowie die zunehmenden Gesundheits-Apps sollen helfen, um das Durchhaltevermögen der Betroffenen zu fördern. Mindestens jeder dritte Bundesbürger ist mit entsprechenden Geräten wie Fitnessarmbändern und Gesundheits-Apps versorgt, um regelmäßig über zurückgelegte Schritte, über den Puls oder beispielsweise über den Schlafrhythmus informiert zu sein.
Doch erhöhen diese Geräte und Apps tatsächlich das Wissen um die eigene Gesundheit und damit die Motivation? Diesem möglichen Ansatz widmete sich die Hochschule Fresenius, Fachbereich Wirtschaft & Medien, und ließ im Rahmen einer Projektarbeit über 500 Menschen befragen.
Die Studienteilnehmer wurden bezüglich ihres Umgangs und ihres Verständnisses mit derartigen Wearables und Apps mit entsprechenden Fragen konfrontiert. Bei der Auswertung zeigte sich ein positives Ergebnis. Personen, die entsprechend vernetzte Computer benutzen, scheinen sich auf Dauer gesundheitsbewusster zu bewegen und zu ernähren.
Die Geräte bieten damit einen vorteilhaften Nutzen für ihre Träger. Dieses trifft insbesondere auf das weibliche Geschlecht zu. In Sachen Motivationshilfe schneiden die Geräte somit äußerst positiv ab. Doch wie verhält es sich mit dem zusätzlichen Gesundheitswissen? Lernen die Träger tatsächlich mit Hilfe dieser Geräte mehr Grundlagen für ein gesünderes Leben?
Bezüglich dieser Frage kamen die Studienverantwortlichen zu dem Schluss, dass die Geräte nicht unbedingt dazu führen, dass ihre Nutzer besser Bescheid wissen über wichtige Gesundheitsrisiken oder über eigene wichtige Gesundheitswerte wie Cholesterin- oder Blutzuckerwerte. Lediglich über ihren Blutdruck waren die Träger offensichtlich besser informiert als die Nicht-Träger von Wearables.
Es zeigte sich zudem, dass die Bundesbürger nach wie vor schlecht informiert sind über wichtige Gesundheitsthemen: So kennt nicht einmal jeder sechste Bürger die Hauptursachen für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Nicht einmal jeder zehnte Bürger ist über die möglichen Ursachen von Lungenkrebs informiert. Das gilt sowohl für Nutzer als auch für Nicht-Nutzer von Wearables, Gesundheits-Apps & Co.
Hahn, M.
Studie zeigt: Wearables und Gesundheits-Apps führen nicht zu einem besseren Gesundheitswissen
Pressemitteilung Hochschule Fresenius
5/2018